#24 "Der kognitive Krieg (2): Angriff auf soziale Wesen" mit R. Sladky (Uni Wien) und G. Wood (Uni Graz)
Shownotes
Unser Gehirn ist ein biologisches Organ und primär auf der Suche nach Sicherheit. Zum Denkorgan, das eine Welt wahrnimmt, die Bedeutung hat, wird unser Gehirn erst im Beisein von anderen Menschen und deren Gehirnen. Denken ist eine soziale Handlung. Welche Mechanismen dabei ins Spiel kommen, untersuchen Kognitionsforscher wie Ronald Sladky (Universität Wien) oder Guilherme Wood (Universität Graz).
Ronald Sladky konzentriert sich in seiner Forschung auf die Amygdala sowie auf Emotionsverarbeitung und soziale Kognition im menschlichen Gehirn. Er lehrt unter anderem zum Modell "Predicitve Processing" (Bayesian Mind). Hier gehts zu seiner Website: https://homepage.univie.ac.at/ronald.sladky/wp/about/
Guilherme Wood forscht zu hochtechnologischen Werkzeugen für die neuropsychologische Rehabilitation und untersucht unter anderem Mechanismen neuronaler Plastizität sowie psychosoziale Einflüsse auf unser Gehirn. Hier geht es zu seiner Website. https://homepage.uni-graz.at/de/guilherme.wood/
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00:00:06: Die Geschichte unserer Zukunft.
00:00:13: Jetzt auch auf Instagram.
00:00:50: Psychologische Kriegsführung trifft es schon besser, aber auch noch nicht ganz.
00:00:56: Beiden hat kognitive Kriegsführung voraus, dass sie sich aus einer noch jungen Wissenschaft entwickelt.
00:01:04: Der Kognitionswissenschaft.
00:01:07: Kognitionswissenschaftler untersuchen unser Denken und unsere Wahrnehmung.
00:01:13: Mein erster Gast ist Ronald Slatki.
00:01:17: Er ist nicht nur Kognitionsforscher, sondern auch medizinischer Physiker an der Universität Wien.
00:01:25: Ja, man kann sagen, als Kognitionswissenschaftler denke ich über das Denken auch.
00:01:30: Und das ist im Prinzip eine Vereinigung von verschiedenen Wissenschaften.
00:01:34: Wir haben philosophische Themen, kommen ursprünglich aus Informatik und jetzt mache ich sozusagen kognitiven Neurowissenschaften.
00:01:41: Das heißt, ich schau nach, was im Gehirn passiert, wenn Leute ihr Gehirn benutzen, zum Beispiel für soziale Interaktionen.
00:01:55: In den neunzehnten Siebzigerjahren konnten US-amerikanische Kognitionsforscher erste Durchbrüche erzielen.
00:02:03: Sie entdeckten, dass unser Denken nicht einfach nur darin besteht, dass unser Gehirn Informationen verarbeitet.
00:02:11: So haben es sich die ersten IT-Leute vorgestellt.
00:02:15: Unser Denken ist viel mehr verkörpert.
00:02:20: Es wurzelt in körperliche Erfahrung und ist direkt mit unserem Nervensystem verbunden.
00:02:27: Ohne Nervensystem, kein Denken.
00:02:30: In der Kognitionswissenschaft spricht man von Embodiment.
00:02:35: Bis heute stößt es viele vor den Kopf, weil es die Trennung zwischen Körper und Geist aufhebt.
00:02:46: Das Modell, das aktuell erforscht wird, baut Auf dem Verkörperten denken auf und erweitert es um die alte Vorstellung einer Rechenmaschine.
00:02:56: Es heißt Predictive Processing und setzt auf Wahrscheinlichkeitsrechnung.
00:03:05: Ronald Zlatki weiß mehr.
00:03:08: Früher ging man davon aus, so in den sechziger Jahren, als die Computer besonders populär waren, dass Denken im Prinzip nichts anderes ist als Informationsverarbeitung.
00:03:18: Das heißt, Daten kommen rein und dann werden sie irgendwie prozessiert und dann entsteht irgendeine Form von Verhalten.
00:03:25: Man hat dann gedacht, okay, man muss eigentlich nur ein Computer benutzen und kann eigentlich das alles implementieren.
00:03:30: Man muss dann einfach nur irgendwo Schlaues beibringern, wie zum Beispiel Schach spielen und dann ist man auf dem besten Weg zur Superintelligenz.
00:03:38: Aber ein Riesenproblem, was man dann erkannt hat, war, dass auch schachspielende Computer jetzt nicht besonders intelligent im Allgemeinen sind.
00:03:47: Dass es um Intelligenz eigentlich um etwas ganz anderes geht.
00:03:50: Dass das Verkörperte auch ein wichtiges Element ist und die Angepasstheit an eine Lebensrealität.
00:03:58: Und das war dann die Theorie der verkörperten Intelligenz, das im Bodymenz, und das ist in den neunzehnten Jahren extrem populär geworden.
00:04:07: Die aktuelle Sichtweise, die wir haben, nennen sie predictive processing.
00:04:13: Das ist, wenn man so will, eine Synthese aus der Informationsverarbeitungstheorie aus den Sechzigerjahren, mit mathematischen Modellen, mathematischen Mitteln, aber gleichzeitig auch und bedachtnahme von diesen ganzen verkörperten Intelligenz.
00:04:28: Okay, also ursprünglich eine Informationsverarbeitung.
00:04:32: Das heißt, Informationen werden auf diese Art verarbeitet und so müsste unser Gehirn auch funktionieren.
00:04:39: Dann kommt irgendwie der Körper ins Spiel, dieses Embodiment, das du erwähnt hast.
00:04:44: Das heißt so viel wie es ist nicht nur eine Maschine, die Informationen verarbeitet, sondern die einen Körper bewegt, kann man das so sagen.
00:04:50: Genau so
00:04:51: ist es, ja.
00:04:52: Und jetzt dieses neue Modell.
00:04:55: Also das neue Modell heißt Productive Processing.
00:04:58: Und das schließt dann wieder an, an diese ursprüngliche Sicht der Informationsverarbeitung.
00:05:04: Genau, in die ganze verkörperte Kognition wird durch Productive Processing die Informationsverarbeitung, die Mathematik, die Modellierung, die dahinter steckt, wieder reingebracht in das System.
00:05:15: Also war jetzt dieses Embodiment, war das was anderes?
00:05:19: War man da auf einer anderen Spur oder hat man das jetzt nur ergänzt?
00:05:23: Ich würde sagen, das Embodiment hat uns auf riesengroße Schwächen.
00:05:26: in der kognitivistischen Theorie hingewiesen, dass eben nicht nur Informationsverarbeitung ist, sondern dass wir das auch irgendwie grounden müssen, eben in die Umgebung in den Körper.
00:05:38: Das heißt, das war eine ganz notwendige Limitation.
00:05:41: Wir haben gemerkt, die Computer werden nicht einfach so... mega intelligent, nur weil sie Informationsverarbeitung können.
00:05:48: Wir haben quasi diese ganze Bedeutung wieder in das ganze System reinbringen müssen, auch die ganze Biologie, das überleben in einer sehr harten Umgebung sozusagen.
00:05:59: Nur das Problem war, dass diese Modelle oft sehr unspezifisch war, was die Informationsverarbeitung angeht und auch was die Funktion des Nervensystems ist im Sinne der Informationsverarbeitung.
00:06:14: Um das zu lösen, bietet sich jetzt Projective Processing als Methode an.
00:06:21: Und damit habe wir quasi eine Synthese wieder geschafft aus Embodiment und aus Infektionsverarbeitung.
00:06:28: Hilfen wir bei diesem Embodiment nochmal.
00:06:32: Gab es da ein eigenes Modell, das so hieß Embodiment?
00:06:34: oder was genau ist mit Embodiment gemeint?
00:06:37: Also ein ganz ein Einflussreiches Paper.
00:06:40: Stammt aus den neunzig Jahren von Rodney Brooks, einer der Gründerväter von der Firma, die diese Staubsauger Roboter erfunden hat.
00:06:49: Und der hat das Paper geschrieben, entfanden spielen kein Schach.
00:06:54: Damit hat er kritisch hinterfragt, wie wir eigentlich Intelligenz konzeptionalisieren.
00:07:02: Funktion von Intelligenz, wenn man die jetzt nur beschränkt auf Informationsverarbeitung, dann vergisst man eigentlich, dass Intelligenz aus einer biologischen Notwendigkeit entstanden ist.
00:07:13: Nämlich die, dass wir als komplexe Organismen in einem neuen komplexen Welt überleben können, dass wir richtig vorausschauen können, dass wir Dinge unterscheiden können, dass unsere Lebensfähigkeit und unsere Vorabpflanzungsfähigkeit besonders unterstützt wird.
00:07:29: Das ist eine Form von Intelligenz, die wir so in technischen Systemen nie realisiert haben.
00:07:36: Das heißt, das Embodiment war eine Kritik an dieser amahnen Modell der Informationsverarbeitung?
00:07:41: Ja, so kann man das sehen.
00:07:42: Also das Embodiment war eine Kritik an der Informationsverarbeitung.
00:07:45: Und jetzt hat man die Kritik eingebaut und ist wieder zurück zu dieser Informationsverarbeitung.
00:07:50: Genau, man kann sagen, dass die Kritik des Embodiments akzeptiert worden ist.
00:07:55: Und man den nächsten Schritt gemacht hat, unter diesen Bedingungen, dass wir Intelligenz als Verkörper begreifen, wie muss dann die Informationsverarbeitung aussehen.
00:08:06: Und kam dieses Embodiment, also war das eine andere Strömung, also ich schätze mal Informationsverarbeitung war wahrscheinlich eher Informationstechnologie, also IT, kam das Embodiment aus einer anderen Disziplin, das klingt ein bisschen nach Biologie.
00:08:19: Genau, aber kann sich das so vorstellen, dass ja mit den sechziger Jahren, wie die Computer aufgekommen sind, eine riesengroße Goldgräberstimmung
00:08:25: war.
00:08:26: Man hat gedacht, jetzt haben wir plötzlich eine denkende Maschine und wir müssen nur richtig programmieren, wir müssen nicht die richtigen Algorithmen finden und plötzlich haben wir so eine Form von Superintelligent.
00:08:37: Allerdings, in den achtziger Jahren, schon davor in den siebziger Jahren, bei manchen Modellen, ist man an die Grenzen gestoßen.
00:08:45: den auch neuen Verbündeten umgesehen und Verbündete waren leicht zu finden in der Biologie, die sich dann wirklich mit biologischen Gärbensystemen beschäftigt haben.
00:08:57: Gut, und diese Synthese aus Informationsverarbeitung und Embodiment, also Verkörperung, ist jetzt dieses...
00:09:04: Das Paradigma ist Predictive Processing.
00:09:08: Predictive Processing, da kommt jetzt noch dazu, dass es Predictive ist.
00:09:11: Also was ist mit Predictive gemeint?
00:09:14: Der wichtige Punkt ist beim Predictive Processing.
00:09:17: Es gibt noch keine gute deutsche Übersetzung für dieses Fachbegriff, also das ist ziemlich aktuelle einfach jetzt.
00:09:25: Der wichtige Punkt beim Predictive Processing ist, dass alle unsere Wahrnehmung immer von Vorannahmen abhängig ist.
00:09:33: Das heißt, wir benutzen unser bestehendes Wissen, um die Zukunft vorherzusagen.
00:09:39: Da kommt dann wahrscheinlich Wahrscheinlichkeit zur Echnung ins Spiel.
00:09:42: weil Predictive klingt ein bisschen nach Wahrscheinlichkeit.
00:09:45: Ja, tatsächlich.
00:09:45: Es gibt ganz viel Wahrscheinlichkeitsrechnung da drinnen.
00:09:47: Also ein anderer Name für Predictive Processing ist auch die Bayesian Brain oder Bayesian Mind Hypothese.
00:09:56: Das heißt, dass unser Gehirn, aber gar nicht ist, dass in der Lage ist, Bayesian Statistik zu machen.
00:10:03: Also immer das dem Prior, abgleicht mit den sensorischen Daten.
00:10:09: Unsere Wahrnehmung hängt immer... von Vorwissen ab.
00:10:13: Und Vorwissen kann man ganz breit denken.
00:10:16: Einerseits das, was wir gelernt haben, angebauende Instinkte, das heißt das ist ein Produkt, das evolutionären Lernen, wenn man so will, bis aber auch hin zu verkörperten Wissen.
00:10:28: Zum Beispiel haben wir die Vorannahme, dass wir gewisse Orte von Körpertemperatur oder Sauerstoffsättigung brauchen.
00:10:35: Das heißt diese Vorannahmen, die wir haben, die werden dann auch handlungswirksam.
00:10:40: Wir sorgen dafür, dass wir diese Vorannahmen auch immer bestätigen.
00:10:44: Zum Beispiel, dass wir unseren Körper richtig temperieren, dass wir die Atmen richtig machen, dass wir im Leben bleiben können.
00:10:51: Und flussendlich ist es quasi immer Ort von Selbstbestätigung, die wir in der Kognition machen.
00:10:57: Genau hier können wir erklären, wie die verkörperte Kognition sich auch auswirkt auf die Informationsverarbeitung.
00:11:08: Das heißt, unser kognitives System lernt nicht einfach irgendwas, lernt nicht einfach die Umgebung kennen und perfekt zu replizieren, sondern lernt immer nur abhängig von den eigenen Vorannahmen vom eigenen Wissen.
00:11:23: Zum Beispiel lernen wir nicht einfach, dass es okay ist in unserer Körper nur zwanzig Grad Celsius habt, weil das Unsere Vorannahme, dass unser Körper zwischen thirty-fünf und thirty-seven Grad haben, sollte verletzen.
00:11:36: Und wir würden dann eigentlich sofort ins Reaktion kommen.
00:11:39: Wir würden dann anfangen, so jak ein anzuziehenes Fenster zu fließen und ähnliche Dinge.
00:11:43: Das heißt, das Erhalten von gewissen Zuständen ist Teil des Denkens.
00:11:47: Genau so ist es.
00:11:49: Wir wollen unser Leben erhalten und darum machen wir Kognition.
00:11:53: Das Gehirn ist im Prinzip nicht an der Wahrheit, an sich interessiert, sondern an einen pragmatischen nützlichen Modell.
00:12:00: Das heißt, das Gehirn ist oft bereit, Vereinfachungen in Kauf zu nehmen, nur um besonders effizient handlungsfähig zu sein.
00:12:08: Wie wichtig ist eben in diesen Priors Empathie?
00:12:12: Empathie und Großsozialität sind auch Eigenschaften, die man kultivieren muss.
00:12:19: Durch negative soziale Erfahrungen kann das auch verloren gehen.
00:12:24: Darum plädiere ganz stark auf mehr Sozialität im Umgang, also weniger.
00:12:29: Entmenschlichung durch Technologie und wirklich das auseinandersetzen mit anderen Menschen.
00:12:35: Das wäre für eine artgerechte Haltung des Menschen notwendig.
00:12:39: Das heißt, es ist auch verständlich, wenn jetzt Menschen Erfahrungen machen und diese Prior sich verschieben im Gehirn, dass die dann einfach auch eine andere Wahrnehmung haben und eine andere Wirklichkeit konstruieren.
00:12:50: Das kannst du als Kognitionswissenschaftler könntest, das eigentlich sehr schlüssig erklären.
00:12:54: Also für mich ist es nicht nur... Verständlich, dass es unterschiedliche Realitäten geben kann.
00:13:01: Für mich ist es sogar notwendig.
00:13:03: Es ist eine notwendige Bedeutung von dem, wie wir lernen.
00:13:06: Unsere Realität entsteht durch Erfahrungen und jeden Weg, den ein Mensch einschlägt, führt zu unterschiedlichen Ergebnissen.
00:13:15: Das heißt, man sieht die selben Dinge, aber interpretiert sie anders.
00:13:23: Dann lass uns mal KI ins Spiel bringen.
00:13:26: Vielleicht jetzt gleich auf die der letzte Aussage hin.
00:13:31: Wenn du sagst, Menschen haben unterschiedliche Erfahrungen.
00:13:34: Die sind alle körperlich bedingt.
00:13:39: Punkt eins.
00:13:40: Sprachmodelle haben keinen Körper, den sie durch eine Welt aus Essen, Trinken, Wärme navigieren müssen.
00:13:48: Das macht sie jetzt ein bisschen gefährlich.
00:13:50: Also sind das gute Ratgeber.
00:13:54: Also ich glaube, dass das Wissen von KI-Systemen momentan kein eigenes Grounding hat.
00:14:00: Das heißt, diese KI-Systeme haben kein Wissen im eigentlichen Sinne.
00:14:05: Sie verstehen nicht, worum es eigentlich geht.
00:14:08: Das Einzige, was sie machen, ist bereits vorhandene Wissen, das ja auf menschlichen Erfahrungen beruht, effizient abrufbar zu machen, zu komprimieren, vereinfachen und ein nettes Interface zur Verfügung zu stellen.
00:14:23: Das macht sich zu sehr, ich sag mal, fleißigen Soldaten.
00:14:28: Man kann sagen, es ist keine Systeme, es sind fleißige Arbeitsmaschinen, Soldaten, wenn man so will.
00:14:37: Der einzige Trost, den ich momentan habe in dieser Hinsicht ist, dass diese Systeme noch nicht so gut funktionieren, wie sie behauptet wird.
00:14:46: Sie wollen auch diese Aura schaffen.
00:14:48: dass sie tatsächlich Dinge effizient berechnen können, als es der Mensch mit seiner ganzen Erfahrung machen kann.
00:14:57: Aber momentan von der Datenwissenschaftlichen Seite ist noch nicht so viel dahinter.
00:15:07: Wir sprechen vom Gehirn, als wäre es ein isoliertes Phänomen.
00:15:13: Eine Rechenmaschine, ein Sprachmodell, das in unserem Schädel steckt und arbeitet.
00:15:19: Doch laut Kognitionswissenschaft ist diese isolierte Betrachtung eines Gehirns nur bedingt richtig.
00:15:27: Isoliert betrachtet ist unser Gehirn ein biologisches Organ.
00:15:32: Gemeinsam mit den anderen Organen unseres Körpers hält es uns am Leben und sucht nach Sicherheit.
00:15:41: Zum Denkorgan, das eine Welt wahrnimmt, die Bedeutung hat, wird unser Gehirn erst im Beisen von anderen Menschen und deren Gehirnen.
00:15:52: Wahrnehmung und Denken sind soziale Handlungen.
00:15:56: Sie erfolgen in Gruppen.
00:15:59: Das bedeutet unter anderem, dass die Leistungsfähigkeit einer Gruppe in ihrer Fähigkeit zur Kommunikation liegt.
00:16:08: Diese und andere Einsichten macht sich kognitive Kriegsführung zu Nutze.
00:16:15: Sie zielt nicht unbedingt auf die Inhalte unseres Denkens, sondern vielmehr auf die Interaktion zwischen Menschen.
00:16:24: Absicht des Angreifers ist es, Empathie, Verständnis und Kommunikation zu stören und zu unterbinden.
00:16:34: Kognitive Kriegsführung stachelt auf und lähmt, schweißt zusammen und isoliert, schafft Einigkeit und Zwiespalt, schürt Konflikte und unterbindet sie.
00:16:48: Diese Widersprüchlichkeit minimiert erfolgreiche Kommunikation und maximiert Desorganisation.
00:16:57: Auf diese Weise verlieren Menschen in einer Gruppe ihre kognitive Kraft.
00:17:04: Geyahme Wood ist Kognitionsforscher an der Universität Graz.
00:17:09: Er ist mein zweiter Gast und beschäftigt sich mit Neurotechnologien, der Plastizität unseres Gehirns und psychosozialen Einflüssen
00:17:18: auf
00:17:19: unser Denkorgan.
00:17:26: Das Gehirn testet Hypothesen und das anhand von vorhandener Evidenz, also das Gehirn sammelt Evidenz, vergleicht das mit Erwartungen, die abgeleitet werden aus früherer Erfahrungen und wissen, was im Gehirn bereits vorhanden ist und agiert immer in die Richtung von der Annäherung.
00:17:49: günstiger Lebenssituationen und Vermeidung von Ungünstigern.
00:17:54: Aber woher war es das Gehirn, dass es günstig oder ungünstig ist?
00:17:58: Anhand von früherer Erfahrungen bzw.
00:18:03: einer physiologischen Veranlagung, die uns zum Beispiel so zu einem Geschmack für Fett und Süßes gemacht hat.
00:18:14: Wie werden diese Vorerfahrungen, wie werden die gespeichert?
00:18:18: Ja, das wird auf viele verschiedene Weisen gespeichert.
00:18:22: Also das Gehirn ist nicht ein einheitliches Repositorium von Informationen.
00:18:28: Also Information wird auf viele verschiedene Weisen verarbeitet und auch auf verschiedene Ebenen gespeichert.
00:18:37: Also das heißt, die wird durch verschiedene Filtern durchgehen, also die auch getünnt sind nach spezifischer Arten von Informationen.
00:18:48: zu achten und immer, wenn das zutrifft, so wird die Information wahrgenommen und alles, was neu ist, wird dann also mit dem Alten verglichen.
00:19:00: und immer, wenn das Neue konsistenterweise vorkommt und man hat es festgestellt, hat man was Neues gelernt.
00:19:07: Also immer an diesem Prinzip des Vergleichs, was ich schon weiß mit, was ich noch nicht weiß.
00:19:14: Aber ist es so, dass das Gehirn immer nach dem sucht, was es schon kennt?
00:19:18: Definitiv.
00:19:19: Also sonst hat man gar keine Referenz, das zu interpretieren.
00:19:24: Es gibt natürlich Stimuli, die so gefährlich sind, also dass die Physiologie uns vorbereitet ist, erst mal auf sicherer Entfernung zu gehen, also bevor weitere Informationssammel stattfindet.
00:19:39: Also wir müssen nicht nach der Identität von einem Objekt, welcher auf unserer Gesichtsfeld sehr schnell wächst.
00:19:47: um die Reaktion also aus dem Weg zu gehen zu starten.
00:19:51: Also das wäre sonst lebensgefährlich.
00:19:53: Genau.
00:19:53: Also dieser Entscheidungsfindung, also die findet auf verschiedenen Ebenen statt, je nach der Relevanz von der Information und nach der Dringlichkeit einem Handlungsbedarf.
00:20:08: Also je höher der Handlungsbedarf, desto lernbereiter das Gehirn,
00:20:12: desto automatischer und zuverlässiger sind in der Regel die Reaktionen vom ganzen Organismus.
00:20:20: Eines der Ziele kognitiver Kriegsführung ist es, Sicherheit und Unsicherheit herzustellen.
00:20:24: Also je nachdem, entweder zum Beispiel in einer illusionären Sicherheit zu wiegen oder Unsicherheit zu schüren.
00:20:31: Was passiert dabei im Gehirn?
00:20:33: Kann man das beobachten?
00:20:34: Wissen Sie da, was was im Gehirn passiert?
00:20:38: Das ist eine sehr interessante Formulierung, die Sie getroffen haben, also die von Sicherheit.
00:20:45: Also das Gehirn ist so veranlagt, hauptsächlich auf die individuelle Sicherheit acht zu geben bzw.
00:20:55: hierarchisch organisiert, also auf die Sicherheit von demjenigen, die uns erst mal umkreisen.
00:21:03: Die kognitive Kriegsführung ist aber eine Angelegenheit von hochkomplexen und ganz großen Menschenmenge, also Staaten oder so große Staatsbündnisse, die gegeneinander kognitive Kriegsführung verüben.
00:21:25: Und die Sicherheitsüberlegen auf dieser Ebene, die sehen auch nicht ganz gleich.
00:21:31: Also für die individuelle Gehirne geht es bei der kognitive Kriegsführung um Manipulationen von Inhalte bzw.
00:21:42: von Lebenszustände, also die Umwelt und die Menschen rum, damit manche Gedanken oder emotionale Reaktionen oder Handlungen entsprechend häufiger oder weniger häufig wird, je nachdem was gewünscht ist.
00:22:00: Und das wird betrieben vom Freund, also dahin, genau wie auch gegen einen Feind, mit den entsprechenden Wünsche an spezifischer Verhaltensweise und emotionaler Reaktionen, also wie sie es genau geschildert haben, also zu einer Gefühlfung.
00:22:23: Koalition hinter einer Idee bzw.
00:22:26: hinter einer Handlungsweise, die staatseigen ist bzw.
00:22:31: bei den Feind, also um genau den Feind davon abzubringen, also die Lust, Konflikt zu vermingern oder Panik einzujagen oder also die Opposition zu begünstigen.
00:22:49: Und so weiter.
00:22:50: Also es gibt sehr viele verschiedene Strategien der kognitiven Kriegesführung.
00:22:55: Kann man sagen, was dabei im Gehirn passiert?
00:22:58: Also kann man zum Beispiel sagen, dass bestimmte Zentren besonders durchblutet werden, andere weniger oder dass bestimmte Teile des Gehirns besonders aktiv sind.
00:23:06: Also kann man das, was dabei passiert, wenn man das Gehirn oder jemanden manipuliert, kann man beobachten, was im Gehirn passiert oder was passieren soll?
00:23:16: Sicher kann man das.
00:23:18: Also es ist nicht das so eine kleine Akt von kognitive Kriegsführung, unser Gehirn dramatisch verändert, aber wir wissen ganz genau, welche Strukturen, also zur Manipulation, vorzüglich zur Verfügung stehe.
00:23:37: Und da sind die Strukturen, die sich mit impliziter Kognition befassen.
00:23:43: Also all diese Prozesse, die im Hintergrund in unserer Kopf laufen, die gibt es in einer hohen Anzahl, also die Mehrheit der meisten an der Kognitivaktivität läuft implizit im Hintergrund und ist ziemlich immun gegen willentliche Steuerung.
00:24:06: Und das ist so günstig, weil dieser Aspekt der Kognition, also die... leiten, unser Verhalten auf eine Weise, die meisten Zeiten unserer willindliche Kontrolle unterzieht oder sich dagegen wert ist, was ich sagen möchte.
00:24:29: Das betrifft unsere tiefe Wünsche.
00:24:33: nach mancher Ereignisse, die uns wünschenswert sind, oder so Sachen, die wir rational oder irrational konditionieren, also das Lernen nah bestraffen und belohnen.
00:24:45: Also das sind sehr spezifische Strukturen, also wir wissen ganz genau, wo sie sind und wir wissen auf welcher Art von Stimulation sich reagieren.
00:24:54: Also belohnen und bestraffen der Information.
00:24:56: und wir wissen auch sozusagen, wie welche Folgen.
00:25:03: spezifische Informationen haben, also als Belohnung oder Bestraffung auf die Wahrscheinlichkeit unserer Handlungen in der Zukunft.
00:25:11: Und also viel davor geht es um die Ausführung spezifischer Verhalten oder die Nichtausführung von spezifischer Verhalten.
00:25:19: Also wenn manche Themen tabu sind in einer Situation von Konflikt.
00:25:25: dann soll jeder, der auf dieser Gedanken kommt, einfach Stil bleiben und er soll in Antizipierung von negativen Folgen, von der öffentliche Äußerung von spezifischen Meinungen, den ich derwünscht sehend, bleibt man dann entsprechend Stil, also weil man die Bestrafung fürstet.
00:25:47: Jetzt werden immer soziale Medien als Verursacher oder als Verstärker ins Spiel gebracht.
00:25:52: Was genau ist es denn an sozialen Medien?
00:25:55: welche Eigenschaften oder Merkmale diese Mechanismen befeuern, verstärken oder abschwächen?
00:26:03: Ja, erstmal weil die sozialen Medien viel weniger sozial sind als wir denken.
00:26:09: Also das ist ein Mediator, also der Name beschreibt schon diese Tatsache.
00:26:17: Also die sind in einer Schranke.
00:26:20: für die Kommunikation zwischen den Menschen.
00:26:23: Oft wird es so präsentiert als eine Erweiterung von den sozialen Netzwerken.
00:26:29: Das kann auch in mancher Situation der Fall sein.
00:26:33: Aber gleichzeitig haben diese Netzwerke ein Eigentümer.
00:26:41: In diesen sozialen Netzwerken gibt es auch Struktur, die man messen kann.
00:26:47: Und mit der neuen digitale Medien, so kann man diese ganzen Informationen von spezifischen Nutzer speichern.
00:26:55: In der Regel auch diese Informationen sind ziemlich vergleichbar, also zwischen Menschen, die miteinander was zu tun haben, also in den Gruppen, in denen wir interagieren, teilen wir so viele Eigenschaften mit... unserer Freunde sozusagen, mit dem anderen Knoten in den Netzwerk, mit denen wir assoziiert sind.
00:27:18: Und das ermöglicht viele Formen von Inferenz, also über die Wirkung von spezifischen Manipulationen auf dem einen und auf dem anderen, je nachdem, also in welchen Gruppen man sich befindet in den sozialen Netzwerken.
00:27:34: Also das heißt, die Struktur selber von den sozialen Netzwerken bietet schon sehr viel Kontrollmöglichkeiten und Zugangsmöglichkeiten auf die Menschen, wo sie an wenigstens erwarten, dass sie angegriffen werden, weil der Umgang mit den sozialen Medien normalerweise in privaten Kontext passiert.
00:28:02: im Bett vor dem Einschlafen, was man eigentlich nicht tun sollte, oder in der Freierzeit oder auf dem Weg in die Arbeit.
00:28:11: Also, das sind Situationen, die wir oder unser Gehirn sieht als privat, indem wir in Ruhe sind, um mit Inhalten umzugehen.
00:28:20: Aber eigentlich, so werden wir die ganze Zeit überwacht und unsere Handlungen werden auch codiert.
00:28:28: Also, welche Möglichkeiten also zu Manipulation oder Einfluss bieten die sozialen Medien.
00:28:36: Wir als sozialer Wesen reagieren immer stärker auf Zeichen, die von unseren Nachbarn auch als solcher wahrgenommen werden.
00:28:46: Das verstärkt immer die Wirkung von Botschaften, wenn der Nachbar genau zur gleichen Zeit auf eine ähnliche Schlussfolge gekommen ist bzw.
00:28:57: wenn die gleichen Materialen.
00:28:59: ähnliche Menschen präsentiert werden, so man begünstigt, also einen Gedankenmomentum, in dem man Einfluss ausüben kann.
00:29:10: Und also wie funktioniert dieser Einfluss, also mit maschinellen Wesen, also mit Boots, die genau zur ewüngsten Zeitpunkt verbaler Botschaften oder Bilder generieren und in meinem Netzwerk verfügbar machen.
00:29:26: Also das dient der Erregung von spezifischer emotionelle Zustände, Schuldgefühle oder aufgelockert sein oder Erwartungen zu bilden, sodass demnächst irgendwelches Ereignis... in Erfühlung geht.
00:29:46: Also es kann alles möglicher sein.
00:29:48: Also mit Memes oder mit Text oder so Reaktionen auf Interaktionen mit den Menschen können diese Boots sehr viel erreichen.
00:29:58: Jetzt ist es so, wenn man Menschen fragt, ob sie manipuliert werden.
00:30:01: Also wenn man erzählt, wir sind in einem kognitiven Krieg und es herrschen Zustände der Manipulation, dann sagen die meisten Menschen, dass sie nicht manipuliert werden, also dass sie selbst nicht betroffen sind, weil sie das natürlich durchschauen und sie glauben, dass sie sozusagen kein Opfer dieser kognitiven Kriegsführung sind.
00:30:20: Ist dieses glauben nicht, also selbst nicht betroffen zu sein?
00:30:24: Ist das ein Schutzmechanismus des Gehirns?
00:30:27: Nicht mal ein Schutzmechanismus, es ist noch mehr als das.
00:30:31: Also es ist ein Teil von unserer neurokognitiven Architektur.
00:30:37: Wir haben keinen Zugang zu der Implicit der Kognition.
00:30:40: Deshalb auch heißt die Implicit, also das läuft in Hintergrund.
00:30:47: Was da geschieht, beeinflusst nur sehr indirekt, wenn überhaupt unsere subjektive Wahrnehmung, also die kognitive Vorgänge, die wir auch nachvollziehen und erklären können.
00:31:05: Auf die haben wir Zugang und also auch aus dem Sinne der Sucht nach Sicherheit.
00:31:14: Also müssen unsere Handlungen auch einen guten Grund haben.
00:31:19: Das Problem ist, unser Gehirn generiert auch im Nachhinein, also Post-Hoc-Erklärungen für Handlungen, die nicht unbedingt rational hervorgerufen wurden.
00:31:31: Also in mehreren Fällen gibt es diese Illusion, das kann man in Labor auch sehr gut messen, also experimentell für Ursachen in harmlose Paradigmen, also das hat nichts mit kognitive Kriegsführung direkt zu tun, aber das ist sehr gut bekannt.
00:31:48: Also wir haben Zugang zu meisten Einflüssen auf unserer Kognition oder Kognitive-Operationen selber überhaupt nicht und deshalb entsteht ein Bias, über wie selbstständig wir auf spezifische Eindrucke oder Schlussfolge oder sogar Handlungen kommen.
00:32:08: Aber da sind also Fehlinterpretationen.
00:32:11: Da sieht man auch in der Literatur zu Suggestion und Placebo-Studien sowie auch in der Neuropsychologie sehr oft.
00:32:19: Also bei Patienten, die wegen einer Verschlechterung von den Exekutivfunktionen und von expliziten Gedächtnissen sind sie nicht mehr in der Lage tatsächlich so die Plausibilität von sehr basaler Fantasien unter so die von richtiger Erinnerung zu unterscheiden und die betreiben sozusagen Konfabulation auf einer ganz anderer Ebene, weil unsere Esekutivfunktion viel besser funktioniert, also wenn sie intakt ist, können wir das trotzdem nicht vermeiden, weil das ein Teil von unserer kognitiven Architektur ist.
00:33:02: Also wir haben Zugang auf viele unserer Präferenzen und Wünsche nicht, also die wurden uns einfach antrainiert durch die wiederholte Exposition zu spezifischer Saferverhalten in der Vergangenheit.
00:33:17: Also das sind einfach ein Teil von unserer Geschichte.
00:33:20: Und deshalb diese falsche Eindrucke, also ich wurde nicht manipuliert.
00:33:26: Also ich war zu jeder Zeitpunkt so her über die Quellen von meiner Informationen und auch autonom bei meiner Entscheidungsfindung.
00:33:36: Es ist einfach eine Illusion.
00:33:39: Weil wir nicht die Aufmerksamkeit und das kritische Denken auf jeder Aspekt unseres Lebens.
00:33:47: kontinuierlich werfen können, also nur in sehr limitierter Ausmaß.
00:33:53: Und das ist das Problem.
00:33:54: Alles andere läuft jenseits so von unserer willenslicher Kontrolle.
00:34:00: Und diese Voreinstellungen, die wir im Gehirn haben, diese Erfahrungen, an denen wir Wahrnehmung messen, kommen diese Erfahrungen nur aus unserem eigenen Leben?
00:34:09: oder kommt da was von Vorgenerationen mit?
00:34:16: Esoterischer Diskurs?
00:34:17: oder wird das in der Wissenschaft geprüft und kann man das bestätigen?
00:34:21: Nein, also es kommt nicht nur von Erfahrungen, die wir selber gemacht haben.
00:34:27: Es kommt aus vielen verschiedenen Quellen.
00:34:29: Also einer davon ist sehr fundamental in diesem Zusammenhang.
00:34:33: Das heißt Kultur.
00:34:34: Also wir alle werden geboren in einem kulturellen Raum.
00:34:38: Und also zu jeder Kultur gehört mindestens eine menschliche Sprache.
00:34:45: wenn nicht mehr, und in den westlichen Kulturraum.
00:34:49: Wir haben da wichtige Einflüsse aus so viele verschiedenen Richtungen, aus den Lateinen, aus den Griechischen und auch aus anderen europäischen und asiatischen, nordafrikanischen Sprachen.
00:35:06: Eigentlich geht es noch viel weiter hinaus.
00:35:09: Das ist eine konversierte Erfahrung.
00:35:12: von unzähligen Generationen, also die das kulturelle Güte einer Gesellschaft immer ausmacht.
00:35:20: Und darüber hinaus gibt es andere Lernmechanismen, also wir lernen genauso effizient oder noch effizienter von der Erfahrung vom Anderen, also die wir ein Fahren nur betrachten.
00:35:33: Also jedes Kind der sieht, ein anderes Kind steckt ein Finger in ein Loch und das tut weh, also das... Kind, was das beobachtet hat, wird das gleiche nicht versuchen.
00:35:44: Also mindestens die Wahrscheinlichkeit wird dadurch verringert und also das zählt auch dazu.
00:35:52: In diesem Zusammenhang, also die sozialen Medien, also die liefern auch so sehr viele sozialer Modelle, also Muster fürs Verhalten, welche dann In Abhängigkeit davon, wie relevant dieses Modell als Person, also als Maßstab für mich selbst, dann ist, dann werde ich dieses Modell verwenden und das Verhalten von diesem Modell werde ich auch übernehmen.
00:36:20: Also das existiert auch, das soziale Lernen ist auch sehr wichtig, die Kultur und das Leben in Gesellschaft schlechthin.
00:36:29: Also die ganze Normen und die ganze Verhandlungen, die wir bei jeder Begegnung mit einem anderen Mensch durchführen.
00:36:39: Kann denn so kognitive Kriegsführung neuropsychologische Spuren hinterlassen, kann man das Gehirn tatsächlich schädigen langfristig?
00:36:47: Sicher.
00:36:48: Die kognitive Kriegsführung, das ist eine Ansammlung von Manipulationstrategien.
00:36:56: die man gegen Feind oder für die eigene Leute verwenden kann, um spezifische Ziele zu erreichen.
00:37:04: Und weil es bei der kognitive Kriegesführung um die Deutungsochheit geht, also manche Ideen sind erwünscht, manche Vorgehensweise sind erwünscht und was sich davon abweicht, muss beseitigt, vermieden oder ausgegrenzt werden.
00:37:27: Also das hat mehrere Folgen.
00:37:31: Eine davon ist, also immer wenn man in einem spezifischen Land eine Opposition hat und diese Opposition, sagen wir letztendlich, also historisch betrachtet, also von draußen, historisch betrachtet, die Opposition hat ein Recht.
00:37:49: Aber die Situation hat so viele mächtige Waffen zur kopentiven Kriegsführung, dass man die Menschen in Depression, Ängstlichkeit oder sozialer Isolierung selbstmord getrieben hat.
00:38:07: Das ist durchaus zu erwarten.
00:38:13: Also wir neue psychiatrische Erscheinungen aussieht in Zusammenhang zu eher trivialer Aspekten von Leben.
00:38:27: Also viele Menschen haben eine soziale Ängstlichkeit in einem Ausmaß entwickelt, weil sie die Unvermeidbarkeit von der Klimawandelung und der die ziehen daraus, also die Folge, so dass die absolute Vernichtung, also die kommt sobald, also dass man nicht mehr bereit ist, also der eigene Zimmer zu verlassen.
00:38:52: Es gibt solche psychiatrische Fälle und also im Rahmen von kognitiver Kriegesführung, also etwas ähnliches ist natürlich auch zu erwarten.
00:39:02: Also die die Last auf diejenigen, also die Nicht ganz einstimmig sind mit dem Inhalte, also der kognitive Kriegsführung, das kann massiv beeinflusst werden.
00:39:18: Also auch im Extrem fehlen, aber so heutzutage sieht man, wenn ich es so schildern darf, also in der USA, also wo die Erziehung.
00:39:34: Lokal organisiert wird.
00:39:37: Es gibt Textbücher, die Menschen in Dinosaurier nebeneinander zeigen.
00:39:44: Viele Inhalte, die nicht wissenschaftlich sind, sind als Wahrheit präsentiert in diesen Materialien.
00:39:54: Das ist eine Art Hirnwäsche.
00:39:58: Und also die Hirnwäsche, also die hinterlässt auch Folgen in unserem Gehirn.
00:40:03: Also da sieht man zum Beispiel an das Stockholmsyndrom.
00:40:09: Also ich starte mein Paniker zu lieben.
00:40:14: Einfach weil ich so in einer so wichtiger Lebenssituation, also mit der Person in so engen Kontakt war, also dass so mein Effekt sich so von absoluter Ablähnung in einer Form von Liebe und starker Empathie sich ummünzt.
00:40:31: Und das ist einer der Mechanismen, also der Hirnwäsche.
00:40:35: Also, dass wir dann so verstärkt der Fall sein, in Fälle, also in der kognitiven Kriegsführung, maßlos angewendet wird, also ist durchaus zu erwarten.
00:40:49: Das heißt, dass Emotionen vertauscht werden?
00:40:51: Vertauscht, gezogen, also ziemlich wie kürlich.
00:40:56: Ein Fahrer, weil das bei der Manipulation, die durch die Mechanismen der krigen Kriegesführung geführt werden, die hinterlassen Konsequenzen.
00:41:06: Die haben natürlich ein militärisches Ziel vor dem Auge, aber die hinterlassen viele andere Folgen für die Individuen danach.
00:41:15: Wenn dieses Konflikt schon längst vorbei ist, das ist durchaus zu erwarten.
00:41:23: Jetzt
00:41:24: nochmal auf diese sozialen Medien zurück.
00:41:25: Entschuldigung.
00:41:26: Darf ich noch was so brennend politisches dazu?
00:41:29: Ja,
00:41:30: unbedingt noch mal aufpassen mit dem Mikro.
00:41:32: Jetzt waren wieder so zwei, drei...
00:41:34: Also die Beziehungen von EU-Länder und zu Russland.
00:41:42: Und also die Menschen in Russland.
00:41:44: Also welches Bild hat man vor Augen?
00:41:48: Also von... den Russen oder so von der russischer Elite?
00:41:53: oder so wie sehr vertritt die russischer Elite tatsächlich, also das russische Volk.
00:41:59: Also ein häufiger Bild ist das Nein, also man braucht so unbedingt eine Änderung da und also das ist also der westlicher Sicht über diesen Saftverhalten.
00:42:19: Aber so hört man auch überhaupt die Meinung von Russen, die in Russland leben.
00:42:27: Also ist es tatsächlich der Fall.
00:42:30: Und genau andersrum gibt es da eine moralische Asymetrie tatsächlich, also dass die Werte und die Vorgehensweise von Westen, denen von Russland überlegen ist.
00:42:44: Und das ist natürlich so eine sehr schwierige.
00:42:48: Diskussion, also die hauptsächlich auch von den obersten Autoritäten geführt werden muss, um das Konflikt zu lösen.
00:43:00: Aber ja, also die Dehumanisierung von dem Feind ist ein typisches Merkmal von der kognitive Kriegsführung, weil es viel leichter ist, Aggression gegen ein... haben Mensch, also ein dehumanisierter Mensch, als gegen ein Mensch, der man so sieht, so wie sein Nächster.
00:43:25: Und das ist der Punkt.
00:43:27: Also das hinterlässt auch Folgen.
00:43:31: Also wenn das so zu einem Denkmodus wird und so begünstigt wird, so durch die kogentive Kriegesführung, sagen wir jenseits von diesem spezifischen Konflikt, also wir das auch so zu einem gültiges Denkmuster.
00:43:45: in dieser Gesellschaft weiter hin.
00:43:47: Also man begünstigt die Dehumanisierung in einem spezifischen Kontext und vergisst, dass diese Möglichkeit, also zu dehumanisieren, also zu einem späteren Zeitpunkt, innerhalb von der gleichen Gesellschaft genauso wirksam oder nur stärker aktiviert werden kann.
00:44:07: Und so will man was.
00:44:09: Das ist sehr gefährlich.
00:44:14: Leider ist die Verbindung kurz vor dem Ende unseres Gesprächs abgebrochen.
00:44:19: In der Wartezeit ist mir die letzte Aussage von Gerchmeewood durch den Kopf gegangen.
00:44:26: Er meinte, dass bestimmte Muster des Denkens ins kulturelle Gedächtnis übergehen und sich über Generationen fortpflanzen können.
00:44:36: Das heißt, dass wir auch fünfzig oder hundert Jahre später Opfer der kognitiven Kriegsführung eines alten Regimes werden können.
00:44:47: Was ist in Deutschland los?
00:44:50: Wir alle wissen und verstehen, dass die Katastrophe des Dritten Reichs nicht vergessen werden darf.
00:44:57: Aber erinnern heißt nicht auszugrenzen.
00:45:02: Wiederholt sich in der größten Volkswirtschaft Europas ein Muster, das nicht wahrgenommen wird, weil die Angst vor den gespeicherten Erfahrungswerten so groß ist, dass die Signale der Wahrnehmung verzerrt werden?
00:45:21: Es ist wichtig, über kognitive Kriegsführung zu sprechen und nachzudenken, denn die mächtigen und militärs tun es auch.
00:45:30: Danke fürs Zuhören, das war die zweite von mehreren Folgen zu der Kognitive Krieg.
00:45:37: Teilt, kommentiert und erzählt es allen.
00:45:40: Bis zum nächsten Mal und tschüss aus Wien.
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